• Von der Redaktion RLT Family Office
  • 2 Minuten Lesedauer
Portrait P Schachner 996 Blauverlauf 370x245 Rgb
Mit einem Kommentar von Georg Schachner
Zoll USA

08. April 2025

 

Hintergrund
Während es bereits in den vergangenen Wochen von Seiten des US-Präsidenten Donald Trump
mehrfache Äußerungen zu möglichen Zöllen auf Importe anderer Länder gab, waren die
Kapitalmärkte doch überrascht über das Ausmaß und das gleichzeitige Inkrafttreten weltweiter
Zollmaßnahmen. Am Freitag reagierte China bereits mit Gegenmaßnahmen und verkündete Zölle
auf Import aus den USA in gleicher Höhe (34%) sowie Ausfuhrbeschränkungen für bestimmte
Rohstoffe. Damit stieg die Furcht der Anleger vor einer Eskalation der Handelskonflikte auch mit
Blick auf mögliche Vergeltungsmaßnahmen anderer bedeutender Handelspartner, wie die
Europäische Union und den daraus resultierenden Wechselwirkungen. Auch die US-Notenbank
äußerte sich am vergangenen Freitag. Sie ließ jedoch in ihren Aussagen zu Zinssenkungen keinen
Zweifel darüber aufkommen, einen vorsichtigen Ansatz zu verfolgen und die kurzfristig sehr
wahrscheinlich zu erwartenden Preisanstiege nicht durch niedrigere Zinsen zusätzlich und damit
längerfristig anzuheizen. Damit gab es von dieser Seite ebenfalls keine Unterstützung für die
Kapitalmärkte.

Ergebnis
Nach einer bereits schwachen Börsenwoche, in der die Aktienmärkte allein am vergangenen
Donnerstag und Freitag zwischen 10% und 12% an Wert einbüßten, setzte sich das Börsenbeben
auch zum Wochenbeginn fort. Alle großen Aktienmärkte brachen ein, es war keine Differenzierung
zu erkennen. Der DAX verlor gleich zu Handelsbeginn mehr als 10% an Wert, konnte sich von den
Tagestiefstständen jedoch wieder etwas erholen. Am Montagnachmittag vor Eröffnung der US-
Börsen lag er noch mit rd. 4% im Minus.

 

Solche crashartigen Entwicklungen sind immer Ausdruck größter Unsicherheit der
Marktteilnehmer. Dies lässt sich auch an der Zunahme der Volatilität bzw. Schwankungsbreite des
Marktes erkennen. Sie erreichte bei dem DAX am vergangenen Freitag bereits ein Niveau wie
zuletzt zur Zeit der Corona-Pandemie im Jahr 2020. Parallel kommt es in der Regel zu
Portfolioumschichtungen großer institutioneller Adressen, wodurch gerade sicherste
Anlageformen, wie Anleihen mit einwandfreier Bonität (z.B. Staatsanliehen) im Kurswert steigen.
So legten deutsche Bundesanleihen im Schnitt, gemessen am RexP, um etwa 1,4% seit
Donnerstag im Wert zu.

 

Die Devisenmärkte zeigten ebenfalls eine deutliche Reaktion. Der USD wertete ggü. dem Euro in
den wenigen Tagen bereits etwa 3% ab, konnte sich zuletzt jedoch ein wenig erholen. Allerdings
dauerte die Dollarschwäche schon seit Jahresanfang an. Seit den diesjährigen Höchstständen im
Februar verlor der USD im Verhältnis zum Euro sogar 9-10% an Wert.

Quelle

RLT Family Office

Lesedauer

2 Minuten

Verwandte Themen
Portrait P Schachner 996 Blauverlauf 370x245 Rgb