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Wirtschaftsprüfer, Steuerberater
Steuerberater
RLT Family Office informiert über die aktuelle Marktentwicklung
08. April 2025
Hintergrund Während es bereits in den vergangenen Wochen von Seiten des US-Präsidenten Donald Trump mehrfache Äußerungen zu möglichen Zöllen auf Importe anderer Länder gab, waren die Kapitalmärkte doch überrascht über das Ausmaß und das gleichzeitige Inkrafttreten weltweiter Zollmaßnahmen. Am Freitag reagierte China bereits mit Gegenmaßnahmen und verkündete Zölle auf Import aus den USA in gleicher Höhe (34%) sowie Ausfuhrbeschränkungen für bestimmte Rohstoffe. Damit stieg die Furcht der Anleger vor einer Eskalation der Handelskonflikte auch mit Blick auf mögliche Vergeltungsmaßnahmen anderer bedeutender Handelspartner, wie die Europäische Union und den daraus resultierenden Wechselwirkungen. Auch die US-Notenbank äußerte sich am vergangenen Freitag. Sie ließ jedoch in ihren Aussagen zu Zinssenkungen keinen Zweifel darüber aufkommen, einen vorsichtigen Ansatz zu verfolgen und die kurzfristig sehr wahrscheinlich zu erwartenden Preisanstiege nicht durch niedrigere Zinsen zusätzlich und damit längerfristig anzuheizen. Damit gab es von dieser Seite ebenfalls keine Unterstützung für die Kapitalmärkte.
Ergebnis Nach einer bereits schwachen Börsenwoche, in der die Aktienmärkte allein am vergangenen Donnerstag und Freitag zwischen 10% und 12% an Wert einbüßten, setzte sich das Börsenbeben auch zum Wochenbeginn fort. Alle großen Aktienmärkte brachen ein, es war keine Differenzierung zu erkennen. Der DAX verlor gleich zu Handelsbeginn mehr als 10% an Wert, konnte sich von den Tagestiefstständen jedoch wieder etwas erholen. Am Montagnachmittag vor Eröffnung der US- Börsen lag er noch mit rd. 4% im Minus.
Solche crashartigen Entwicklungen sind immer Ausdruck größter Unsicherheit der Marktteilnehmer. Dies lässt sich auch an der Zunahme der Volatilität bzw. Schwankungsbreite des Marktes erkennen. Sie erreichte bei dem DAX am vergangenen Freitag bereits ein Niveau wie zuletzt zur Zeit der Corona-Pandemie im Jahr 2020. Parallel kommt es in der Regel zu Portfolioumschichtungen großer institutioneller Adressen, wodurch gerade sicherste Anlageformen, wie Anleihen mit einwandfreier Bonität (z.B. Staatsanliehen) im Kurswert steigen. So legten deutsche Bundesanleihen im Schnitt, gemessen am RexP, um etwa 1,4% seit Donnerstag im Wert zu.
Die Devisenmärkte zeigten ebenfalls eine deutliche Reaktion. Der USD wertete ggü. dem Euro in den wenigen Tagen bereits etwa 3% ab, konnte sich zuletzt jedoch ein wenig erholen. Allerdings dauerte die Dollarschwäche schon seit Jahresanfang an. Seit den diesjährigen Höchstständen im Februar verlor der USD im Verhältnis zum Euro sogar 9-10% an Wert.
RLT Family Office
2 Minuten
Die Erfahrung der Vergangenheit zeigt, dass Kursreaktionen in solch volatilen Marktphasen oft sehr sprunghaft sattfinden und Marktteilnehmer mit kurzfristigen Verkaufsdruck Gefahr laufen, den Anschluss bei einer Markterholung zu verpassen. Analysen zeigen beispielsweise, dass es beim US-amerikanischen S&P 500 seit dem Jahr 1945 nach einem Kursrückgang von 20% ggü. dem Höchststand anschließend auf Sicht von einem Jahr in 67% aller Fälle zu einem durchschnittlichen Wertanstieg von 12,9% kam. Auch die Vermögensverwalter begegnen der aktuellen Marktphase mit Ruhe und vorausschauendem Handeln. Viel wichtiger ist daher die Frage nach der Risikotragfähigkeit. Der Anleger sollte gemäß seiner Risikoneigung eine Vermögensstruktur etabliert haben, die ihn auch mental nicht in eine Situation zwingt, in Stressphasen wie jetzt Aktien zu veräußern. Dividendenpapiere sind dabei als Teil einer langfristigen Vermögensstrategie mit einer ihnen fest zugewiesenen Rolle zu verstehen.
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