EU-Kommission: Erste Vorschläge zur Änderung der CSRD-Richtlinie & EU Taxonomie-VO

Die wichtigsten geplanten Änderungen haben wir nachfolgend kurz zusammengefasst:

• Der Anwendungsbereich der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD-Richtlinie) soll auf große (Mutter-)Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigen und einem Umsatz von mehr als 50 Mio. Euro oder einer Bilanzsumme von mehr als 25 Mio. Euro begrenzt werden. Hierdurch wird der ursprüngliche Anwendungsbereich um rund 80 % reduziert.

• Die KOM beabsichtigt für alle bisher erstmals ab dem Geschäftsjahr 2025 berichtspflichtigen Unternehmen (sogenannte „Welle 2“) eine Verschiebung der Erstanwendung um zwei Jahre auf das Geschäftsjahr 2027.

• Daneben sollen gemäß dem Vorschlag der KOM auch der Umfang der anzuwendenden Standards, der „European Sustainability Reporting Standards“ (ESRS) deutlich reduziert werden.

• Zudem soll auch der Anwendungsbereich und Umfang der EU-Taxonomie-VO reduziert werden.

• Das Prüfungsniveau wird insgesamt auf „Limited Assurance“ begrenzt; eine Ausweitung auf „Reasonable Assurance“ ist nicht mehr vorgesehen.

• Grundsätzlich sollen berichtspflichtige Unternehmen nur solche Informationen von nicht-berichtspflichtigen Unternehmen abfragen dürfen, die in einem freiwillig anwendbaren Standard zur Nachhaltigkeitsberichterstattung enthalten sind (sog. „Value-chain-cap“). Hierdurch soll der Umfang der Daten und Informationen, die an berichtspflichtige Unternehmen in der vor- oder nachgelagerten Wertschöpfungskette bereitzustellen sind, begrenzt werden. Eine angepasste Version des vor kurzem veröffentlichten „VSME-Standard“ soll hierbei zukünftig als freiwilliger Berichtsstandard genutzt werden.

Die o. g. Kommissionsvorschläge durchlaufen nun erst das Gesetzgebungsverfahren im Europäischen Parlament und Rat. Es bleibt somit spannend, was letztendlich tatsächlich umgesetzt wird.