CISA
Wirtschaftsprüfer, Steuerberater
Steuerberater
Die Finanzmärkte kommen auch zu Beginn der neuen Woche nicht zur Ruhe. Die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen der Corona Krise und der heftigste Preissturz am Ölmarkt seit dem Golfkrieg 1991 haben Anleger am Montag zu massiven Verkäufen getrieben. Der Dax verlor in den ersten Handelsminuten 7,4 Prozent auf 10.687 Punkte und unterschritt damit erstmals seit mehr als einem Jahr wieder die Marke von 11.000 Zählern. Zeitweise betrug das Minus fast acht Prozent. Der deutsche Leitindex steuert damit auf seinen größten Tagesverlust seit mehr als 18 Jahren zu. Der europäische Aktienindex Euro Stoxx 50 büßte 5,8 Prozent auf 3.043 Punkte ein.
Neben Corona war der plötzliche Einbruch der Ölpreise um mehr als 30 Prozent bestimmendes Thema an den Handelsplätzen. Saudi-Arabien hatte am Sonntag angekündigt, den Markt mit Öl zu fluten und die Preise massiv zu senken, um mit diesem Preiskampf vor allem Russland zu treffen. Beide Staaten konnten sich vorige Woche bei den Verhandlungen im Rahmen der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) nicht auf eine Kürzung der Fördermengen einigen.
Trotz der Beschleunigung der Abwärtsbewegung an den Aktienbörsen bleibt die Beurteilung der Mehrheit der Vermögensverwalter unverändert zur vorletzten Woche. Die Panik, wie sie sich aktuell zeigt, ist typisch für solche Börsensituation und durch die Koinzidenz von Corona und dem Preiskampf am Ölmarkt bedingt.
Weiterhin gehen die Verwalter hinsichtlich der Auswirkungen Corona-Virus davon aus, dass es sich um ein temporäres Problem handelt, das über die nächsten Monate an Schrecken verlieren wird. Insofern sollten sich mittel- bis langfristig wieder die kurssteigernden Determinanten der letzten Monate durchsetzen, kurzfristig ist aber weiter mit erratischen Schwankungen nach unten (oder auch nach oben) abhängig von der Nachrichtenlage zu rechnen.
Ebenfalls unverändert zur letzten Information sehen die mandatierten Häuser in der jetzigen Situation keinen Anlass ihre Engagements am Aktienmarkt zu reduzieren oder neue Positionen in überbewertete verzinsliche Papiere oder Gold aufzubauen. Dagegen gewinnt die Chance auf einen Zukauf von deutlich niedriger bewerteten, analytisch preiswerten Aktien nach einer Beruhigung der Situation an Attraktivität.